Hüftschwung, Höhenflug und Tablettensucht
– die wichtigsten Eckdaten in Elvis‘ Leben und Karriere!
1935
Elvis Aron Presley wird am 8. Januar in East Tupelo, Mississippi, als Sohn des Baumwollpflückers und Fabrikarbeiters Vernon Presley und der Näherin Gladys Presley (Geburtsname: Smith) geboren. Sein Zwillingsbruder Jesse Garon kommt tot zur Welt.
1937
Während sein Vater wegen Scheckfälschung zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt wird, entwickelt Elvis eine besonders enge Bindung zu seiner Mutter. Zudem sammelt der Junge bereits jetzt erste Gesangserfahrungen im Kirchenchor.
1945
Elvis belegt den fünften Platz im Talentwettbewerb der Mississippi-Alabama Fair And Dairy Show in Tupelo. Im Folgejahr bekommt er seine erste Gitarre und lernt ohne Anleitung zu spielen.
1948
Die Presleys ziehen nach Memphis und hier 1949 in eine Sozialwohnung in Lauderdale Courts. Ihr Sohn besucht die Humes High School und arbeitet ab 1950 als Platzanweiser im Kino.
1953
Elvis erhält seinen Schulabschluss an der Humes High School und arbeitet fortan als LKW-Fahrer. Im Juli nimmt er auf eigene Kosten eine Platte beim Memphis Recording Service, dem Sitz des Sun-Labels von Sam Phillips, auf. Die Songs „My Happiness“ und „That‘s When Your Heartaches Begin“ will er angeblich seiner Mutter schenken – die Rechnung der Session jedoch zeigt, dass Elvis die Platte am 18. Juli aufnimmt, während seine Mutter am 25. April Geburtstag hat. Wahrscheinlich möchte Elvis seine Stimme einfach auf Platte hören.
1954
Im Januar nimmt er seine zweite Demoplatte bei Sun Records auf, bevor er sich im Juli zum ersten Übungstermin mit Scotty Moore und Bill Black trifft. Zusammen nehmen sie „That‘s All Right“ auf – der Song wird in der Rückbetrachtung als die Geburtsstunde des Rock’n’Roll bezeichnet. Die Platte wird schon im Monat darauf zum ersten Mal im Rundfunk gespielt, es folgen erste Konzerte und sogar ein Auftritt im Grand Ole Opry.
1955
Während er allein 1955 über 160 Konzerte gibt, entwickelt Elvis seine unnachahmliche Rhythm-and-Blues-Stimme. Die Fachzeitschrift „Variety“ kritisiert die schmutzigen Texte des Rock’n’Roll und fordert die Industrie zur Selbstzensur auf. Nach seinem ersten Fernsehauftritt beginnt die Geschäftsbeziehung mit Colonel Thomas Andrew Parker, bevor Ende des Jahres der größte amerikanische Plattenkonzern, die Radio Corporation of America (RCA), Presleys Vertrag von Sam Phillips für 35.000 Dollar kauft – der damals höchste Betrag für einen derartigen „Einkauf“.
1956
Das Jahr 1956 platzt aus allen Nähten. Elvis nimmt zu Beginn des Jahres in Nashville „Heartbreak Hotel“ als erste Veröffentlichung für RCA auf. Der Song verkauft in den ersten drei Wochen über 300.000 Platten, und Elvis erhält seine erste Goldene Schallplatte. Seine Popularität wächst – auch weil er in diesem Jahr erneut über 110 Konzerte spielt – und sein Song „Mystery Train“ wird zur Nr. 1 in den Country-Charts.
Colonel Parker wird offiziell sein Manager, Elvis unterzeichnet einen Filmvertrag bei Paramount mit sieben Jahren Laufzeit, „Heartbreak Hotel“ ist im April und Mai die Nr. 1 der US-Hitparade, und Elvis erhält zudem sein erstes Engagement in Las Vegas. Der neue Star Amerikas zieht mit seiner Familie in ein von ihm gekauftes Haus in Memphis. Im August beginnen die Dreharbeiten zu „Love Me Tender“, seinem ersten von insgesamt 33 Spielfilmen, bevor er seiner Mutter einen rosaroten Cadillac kauft. Mit seinem ersten Auftritt in der Ed Sullivan Show provoziert Elvis eine Pressekampagne gegen seine Obszönität. Vor allem sein berühmter Hüftschwung, der ihm den Namen Elvis the Pelvis (Elvis, das Becken) einbringt, und seine feminin anmutende Garderobe erregen die Gemüter. Im Dezember besucht er das Sun-Studio in Memphis und spielt eine spontane Session mit Carl Perkins, Jerry Lee Lewis und Johnny Cash, die als „Million Dollar Quartet“ in die Geschichte eingeht.
1957
In diesem Jahr gibt Presley nur 33 Konzerte. Im März kauft er das Anwesen Graceland in Whitehaven bei Memphis. Im Juli und Oktober erscheinen seine Filme „Loving You“ und „Jailhouse Rock“.
1958
Auf dem Höhepunkt seiner Popularität tritt Elvis im März seinen Wehrdienst an. Im Juli feiert sein Film „King Creole“ Premiere. Am 14. August stirbt Elvis‘ Mutter Gladys in Memphis, und bereits am 1. Oktober kommt er in Bremerhaven an, um für anderthalb Jahre in Friedberg stationiert zu werden. Zum Glück hat er außerhalb des Stützpunkts eine Wohnung in Bad Nauheim.
1959
Elvis begegnet seiner späteren Frau, Priscilla Beaulieu, in Wiesbaden.
1960
Im März fliegt Elvis zurück in die USA und wird aus der Armee entlassen. Frank Sinatra, der den Rock’n‘Roll-Star früher vernichtend kritisiert hat, moderiert für ihn die Fernseh-Show „Welcome Home, Elvis“. Presley erhält für den Fernsehauftritt mit 125.000 Dollar die bis dato höchste Gage, die je ein Künstler für einen Fernsehauftritt bekommen hat. Im April erscheint die LP „Elvis is Back!“, im Dezember die Gospel-LP „His Hand In Mine“. Weihnachten verbringt er mit der 15-jährigen Priscilla Beaulieu in Graceland.
1961
Im März tritt Elvis zum vorerst letzten Mal live auf – bis zum großen TV-Special auf NBC im Jahr 1968. Ende des Jahres kommt sein Film „Blue Hawaii“ in die Kinos.
1964
Elvis kauft die ehemalige Präsidenten-Yacht Franklin D. Roosevelts und schenkt sie einem Kinderkrankenhaus.
1965
Die Beatles besuchen den King in seiner Hollywood-Villa.
1967
Am 1. Mai heiratet Elvis seine Priscilla im Aladin Hotel von Las Vegas. Am 1. Februar des Folgejahres kommt ihre Tochter Lisa Marie zur Welt, bevor die Ehe bereits 1973 geschieden wird.
1968
Die Aufnahmen zum legendären TV-Special in Burbank beginnen, das am 3. Dezember ausgestrahlt wird und als „’68 Comeback Special“ in die Geschichte eingeht.
1969
Die LP „From Elvis in Memphis“ erscheint im Mai, ab Sommer feiert Elvis auch in Las Vegas sein Comeback mit insgesamt 57 Auftritten. Im November erscheint sowohl seine LP „From Memphis To Vegas/From Vegas To Memphis“ als auch „Change Of Habit“, sein letzter Spielfilm.
1970
Presley gibt in diesem Jahr 138 Konzerte, davon 114 in Las Vegas. Im Januar erhält er eine Auszeichnung als einer der zehn herausragenden jungen Männer Amerikas, neben Wissenschaftlern und Menschenrechtlern. Der Dokumentarfilm „That’s The Way It Is“ erscheint. Im Dezember trifft Elvis den Präsidenten Richard M. Nixon im Weißen Haus, der ihn zu einem Agenten der Rauschgiftfahndungsbehörde der USA ernennt.
1971
Er gibt 155 Konzerte, davon 114 in Las Vegas. Im Januar wird die LP „I’m 10.000 Years Old, Elvis Country“ veröffentlicht, im Juni sein Geburtshaus in Tupelo zur Gedenkstätte ernannt.
1972
Presley gibt in diesem Jahr 155 Konzerte, davon 120 in Las Vegas. Im Januar wird der südliche Abschnitt des Bellevue Boulevard in Memphis (Highway 51), der an Graceland vorbeiführt, in „Elvis Presley Boulevard“ umbenannt. In der Folgezeit werden immer wieder Gerüchte über seine Fettsucht, Drogenmissbrauch, Depressionen und Tablettensucht laut.
1973
Presley gibt in diesem Jahr 168 Konzerte, davon 113 in Las Vegas. Januar: Die Fernseh-Show „Elvis – Aloha From Hawaii“ sehen rund eine Milliarde Menschen auf der ganzen Erde.
1974
Presley gibt 156 Konzerte, davon 56 in Las Vegas. Seine Gesundheitsprobleme machen sich mittlerweile auch öffentlich bemerkbar.
1975
Presley gibt 58 Konzerte, davon 51 in Las Vegas. Die LP „From Elvis Presley Boulevard, Memphis, Tennessee“ erscheint im Mai, kurz bevor sich Elvis einem Facelift im Mid-South Hospital in Memphis unterzieht.
1976
Presley gibt in diesem Jahr 127 Konzerte. Mit nur noch 15 Auftritten in Las Vegas endet sein Engagement in der Spieler-Stadt.
1977
In diesem Jahr gibt Presley 56 Konzerte. Ihn überkommt eine schlimme Vorahnung, und so lässt er sein Testament notariell beglaubigen. Haupterbin wird seine Tochter Lisa Marie Presley. Im April erfolgt ein Krankenhaus-Aufenthalt, zudem muss er sein Konzert in Baltimore aus Gesundheitsgründen unterbrechen. Am 26. Juni spielt er sein letztes Konzert in Indianapolis, im Juli erscheint seine letzte LP, „Moody Blue“. Im August kommt das Buch „Elvis – What Happened?“ auf den Markt, in dem drei ehemalige Leibwächter Presleys Tablettensucht schildern. Am 16. August stirbt Elvis Presley im Alter von 42 Jahren in Memphis/Tennessee an Herzversagen. Zwei Tage darauf wird er auf dem Forrest-Hill-Friedhof in Memphis bestattet. Die Särge von Elvis und seiner Mutter werden schließlich nach Graceland überführt. Posthum wird die LP „Elvis In Concert“ veröffentlicht.